StV/KV-LOGO
31.01.2018

VBE: Qualitative Lösungen gegen Lehrermangel

Studie der Bertelsmann-Stiftung

Angesichts der erschreckenden Ergebnisse der Bertelsmann-Studie fordert der VBE die Landesregierung auf, endlich qualitative Lösungen gegen den Lehrermangel zu schaffen. ‚Wenn Seiteneinstieg, dann mit vorheriger Qualifizierung. Parallel zum Unterricht die Pädagogik und Didaktik zu lernen, geht zu Lasten der Qualität und belastet die Kollegien. Helfen würde eine spürbare Aufstockung der Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und Psychologen an Schulen. Multiprofessionalität muss endlich in den Schulen Einzug halten, damit Lehrkräfte sich ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit wieder stärker widmen können‘, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, anlässlich der heute veröffentlichten Studie.

Laut der Studie ‚Lehrkräfte dringend gesucht – Bedarf und Angebot für die Primarstufe‘ würden bereits bis zum Jahr 2025 rund 35.000 Lehrkräfte fehlen. Die Verfasser der Studie weisen darauf hin, dass dringend kurzfristige und qualitätsbewusste Maßnahmen notwendig sind.

Nach der Studie würden rund vierzig Prozent aller Grundschullehrkräfte in Teilzeit arbeiten. ‚Um aufstocken zu können, bräuchten Lehrkräfte mit Familie ausreichend Betreuungsmöglichkeiten für ihre jungen Kinder, die es unter anderem aufgrund des Personalmangels nicht gibt. Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur eine Aufgabe für Bildungseinrichtungen, sondern auch eine Aufgabe, die zugunsten für in Bildung tätige Personen gelöst werden muss. Ein weiterer Grund für Teilzeit ist die enorme Belastung‘, erklärt Behlau.

Der VBE hat bereits im vergangenen Jahr auf den kommenden Schülerboom hingewiesen und macht mit einer Onlinepetition auf die schwierigen Bedingungen an Grundschulen aufmerksam. Landesvorsitzender Behlau: ‚Es ist bereits fünf nach zwölf. Wir brauchen jetzt bessere Bedingungen an Grundschulen und keine weiteren Bestandsaufnahmen, wie etwa eine noch genauere Auswertung des bestens bekannten Unterrichtsausfalls.‘

Die Studie weist zudem darauf hin, dass die Schülerzahlen auch in der Sekundarstufe I – wenn auch mit zeitlicher Verzögerung – steigen werden. ‚Es gilt, dies auch schon heute in den Blick zu nehmen, um nicht so unvorbereitet mit der Krise konfrontiert zu werden, wie dies jetzt im Primarbereich geschieht. Die Herausforderungen im Primarbereich müssen schnellstmöglich angenommen und der Bereich der Sekundarstufe I muss schon jetzt in die Überlegungen einbezogen werden. Wenn das Arbeitsfeld nicht attraktiver gestaltet wird, wird die angekündigte Werbekampagne für den Lehrerberuf kaum Wirkung zeigen‘, erklärt Behlau.

Weiterführende Informationen:

Bertelsmann Stiftung

VBE-Petition

Der kommende Schülerboom


Pressemitteilung 12-2018
Weitere Artikel im Bereich "0118"
29.01.2018
VBE: Nicht auf Lorbeeren ausruhen

‚Deutschland liegt in puncto Chancengleichheit noch immer unter dem OECD-Schnitt. Es gibt einen großen Bedarf an Ganztagsplätzen. Wir vermissen eine flächendeckende Ausstattung mit Schulsozialarbeitern und der starke Lehrermangel tut sein Übriges. Kurz gesagt: in Sachen Chancengleichheit ist noch ordentlich Luft nach oben. Ein gutes Lernklima erfordert angemessene Bedingungen‘, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, zu den Ergebnissen der Sonderauswertung.

25.01.2018
VBE: Tatort Internet oft unterschätzt

‚Gewalt im Internet ist eine große Herausforderung. Offenbar sind im Netz die Hemmschwellen sehr gering. Die Beleidigungen verfolgen die Opfer auch nach der Schule rund um die Uhr. Konflikte wirken sich negativ auf das Lernklima der ganzen Klasse aus. Was wir brauchen sind flächendeckende Präventionsmaßnahmen und eine Stärkung der Medienkompetenz‘, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, anlässlich der heutigen Beratung im Landtagsausschuss für Digitalisierung.

23.01.2018
VBE: Turboabi konsequent abschaffen

Wir sind für eine klare Rückkehr zu G9. Eine konsequente Wiedereinführung bedeutet mehr Chancengleichheit im Land. Nur eine konsequente Rückkehr zu G9 in ganz NRW schafft die Voraussetzung, die Durchlässigkeit für alle Schülerinnen und Schüler landesweit zu vereinfachen‘, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Bildung und Erziehung (VBE) NRW, anlässlich der Forderung der SPD-Fraktion.

23.01.2018
VBE: Smartphones ersetzen nicht die Handschrift


„Es ist ein Irrglaube, dass Tablets, Smartphones und Co die Handschrift überflüssig machen. Mit der Hand das Schreiben zu lernen fördert die motorische und kognitive Entwicklung. Schülerinnen und Schüler können sich durch das Aufschreiben leichter den Unterrichtsstoff merken. Die Handschrift ist keinesfalls überholt, sondern elementar für das erfolgreiche Lernen“, erklärt Anne Deimel, stellvertretende Vorsitzende der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, anlässlich des Tages der Handschrift.

18.01.2018
VBE: Eltern von Kitagebühren befreien

‚Das System der Pauschalen gehört auf den Prüfstand. NRW braucht eine Kitafinanzierung, die echte Bildungsgerechtigkeit ermöglicht. Bildung darf keine Frage des Geldbeutels sein und deshalb muss NRW auf Kitagebühren verzichten. Alle Kinder müssen die gleichen Möglichkeiten auf Bildung und Erziehung haben, deshalb brauchen wir landesweite Qualitätsstandards. Wohnort und Haushaltslage der Kommunen dürfen nicht länger entscheidend für die Qualität der frühkindlichen Bildung sein‘, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW, zu der heutigen Beratung über die Finanzierung der frühkindlichen Bildung im Landtag.

17.01.2018
VBE: Beste Bildung kostet mehr

‚In Zeiten des akuten Lehrermangels kann sich das Land die Einsparung der gerechteren Bezahlung aller Lehrkräfte nicht länger leisten. Leider fehlt dieser entscheidende Punkt im Haushalt. Ohne eine Nachbesserung wird es schwer, die 2048 neuen Lehrerstellen zu besetzen. Besonders ärgerlich ist, dass 183 dieser Stellen nur der Messung des Unterrichtsausfalls dienen sollen, der bereits bestens bekannt ist. NRW braucht Lehrerinnen und Lehrer für den Unterricht und nicht für die Messung des Unterrichtsausfalls‘, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, zur anstehenden Verabschiedung des ersten Jahresetats der schwarz-gelben Koalition.

17.01.2018
VBE: Kein Fortschritt ohne Personal

‚Der Bedarf an Sanierungen ist überdeutlich. Ein Grund für den Sanierungsstau sind die Einsparungen im öffentlichen Dienst. Wenn Gelder vorhanden sind, müssen diese bewegt werden können. Ohne Personal gehen die Zahnräder nicht ineinander. Das gilt für Verwaltungen ebenso wie für Schule. Personalplanung nicht vorausschauend zu betreiben, das rächt sich. Wie hoch der Personalmangel in ganz Deutschland ist, hat unser Dachverband, der dbb, bereits Anfang des Jahres deutlich gemacht‘, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Bildung und Erziehung, zu der WDR-Recherche zum Förderprogramm ‚Gute Schule 2020‘.

12.01.2018
VBE: Zu viele führungslose Schulen in NRW

„Die beste Maßnahme gegen den Schulleitermangel wäre eine echte Wertschätzung in Form von angemessenen Arbeitsbedingungen. Auf der einen Seite wird viel gefordert und der Anspruch an Schule ist gewachsen, auf der anderen Seite stehen den Schulleitungen nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung. Erst ein gut finanziertes Bildungs- und Schulsystem wird sowohl den Schulleitermangel als auch den Lehrermangel beheben“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, anlässlich des Pilotprojekts für die Gewinnung von Schulleitungen in Duisburg.

09.01.2018
Zum NRW-Haushalt 2018

„Nach jahrelanger Unterfinanzierung ist es unumgänglich, stärker in Schule zu investieren. Die Neuschaffung von 2048 Stellen ist ein richtiger Schritt. Allerdings gibt es noch zu wenig Anreize, um die offenen Stellen zu besetzen. Damit aus den neuen Lehrerstellen nicht noch mehr Leerstellen werden, braucht NRW eine gerechtere Besoldung aller Lehrkräfte. In Zeiten des akuten Lehrermangels kann sich das Land die Einsparung der gerechteren Besoldung nicht länger leisten“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, anlässlich der heute vorgestellten Pläne zur Verabschiedung des Haushalts durch die Fraktionsvorsitzenden der CDU und der FDP.

04.01.2018
VBE: Bildungsauftrag kaum erfüllbar

„Alle Kinder verdienen die gleiche Chance auf Bildung und Erziehung. Dem steht in vielen Kitas leider der unzureichende Betreuungsschlüssel im Weg. Gleichzeitig sind Erzieherinnen und Erzieher eine Mangelware auf dem Arbeitsmarkt. Ein Grund ist die Bezahlung, die mit dem hohen Anspruch des Berufs nicht vereinbar ist“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW, anlässlich der Einschätzung des Deutschen Beamtenbundes (dbb), wonach in ganz Deutschland rund 130.000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen.

01.01.2018
VBE: Nicht auf Lorbeeren ausruhen

‚Deutschland liegt in puncto Chancengleichheit noch immer unter dem OECD-Schnitt. Es gibt einen großen Bedarf an Ganztagsplätzen. Wir vermissen eine flächendeckende Ausstattung mit Schulsozialarbeitern und der starke Lehrermangel tut sein Übriges. Kurz gesagt: in Sachen Chancengleichheit ist noch ordentlich Luft nach oben. Ein gutes Lernklima erfordert angemessene Bedingungen‘, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, zu den Ergebnissen der Sonderauswertung.

Grafik: © VBE NRW
Ihre Qualifizierung vor Ort

Termine, Orte und Anmeldung

Grafik: KirschKürmann
Ausgabe September/Oktober 2023

Schulkultur


URL dieses Artikels:
http://www.vbe-nrw.de/menu_id/661/content_id/5253.html

VBE-Bezirksverbände

Arnsberg Detmold Düsseldorf Köln Münster

copyright © 2001 - 2019 Verband Bildung und Erziehung, Landesverband NRW